Kategorie: Restaurants

Viktoria Fahringer – Österreichs jüngste Haubenköchin

Das Gourmet-Wirtshaus Tiroler Hof steht wie ein Ausrufezeichen am Rand der Altstadt von Kufstein. Ein Gasthaus, das höchste Ansprüche mit bemerkenswerter Gourmetküche verwebt, ein authentischer Familienbetrieb mit ganz viel Gespür für Heimatliebe und Verwurzelung. Hier sind zwei Generationen am Werk, die ihr Können zu einem kulinarischen Gesamtkunstwerk vereinen.

Die Küche von Viktoria und Fritz Fahringer verarbeitet köstlichste Viktualien aus der lokalen Wertschöpfungskette in erlesener Form. Dem Füllhorn Tirols wird der Tiroler Hof indes nicht nur mit den verwendeten Produkten gerecht. Auch die Hochküche des Hauses steht ganz im Zeichen der umliegenden Natur. Bodenständig und ursprünglich, aber gleichzeitig jugendlich frisch und sehr kreativ. Zwischen wohl gehüteten Rezepten und zeitgeistigen Kreationen wechselt das Vater-Tochter-Gespann hin und her, auf dem Teller gelebte Tradition und Vorwärtsdrang vereinigen sich zu einem genussvollen Erlebnis.

Die erst 23-jährige Viktoria Fahringer, erst kürzlich zu Österreichs jüngster Haubenköchin gekürt, kreiert aus besten Zutaten und einer entscheidenden Prise Kreativität Genusserlebnisse der besonderen Art. Sie steht für eine einzigartige Fusion alpiner und mediterraner Aromen.

Zum Auftakt empfiehlt die charmante Hausherrin Christa Fahringer – eine Perle an Gastgeberin – ein hausgemachtes Wacholderbrot mit Radieschen- Hummus und Schrebergarten-Kräuter-Topfen. Während man noch dem genussreichen Einstieg hinterherschmeckt, kommt eine erfrischend, in Gin gebeizte Forelle mit Kohlrabi, Frühlingskräutern, Gurke und Buttermilch daher. Oder lieber das Rote Rüben Risotto mit Parmesanschaum, Zimt Ducca, Crunch aus Sesam, Haselnuss und Gewürzen? Ein Hochgenuss auch die Klassiker aus Papa Fritz` Wirtshausküche: Die Kraftsuppe vom Tafelspitz mit Kaspressknödel, Röstzwiebeln und Parmesan. Wunderbar zart der Kalbstafelspitz mit Wurzelgemüse, Röstkartoffeln, Apfelkren und Schnittlauchsauce. Schon beim ersten Bissen verstummen unsere Gespräche, gehen in genussvolles Schweigen über und münden in zufriedenes Murmeln, wenn das Besteck beiseitegelegt wird. Gekrönt mit einem karamellisierten Kaiserschmarrn – im Kupferpfandl serviert – und einem geschmacksreichen Schokoladen-Dessert steht fest: Die Fahringers servieren eine handwerklich tadellose Küche mit purem Geschmack auf Basis zumeist heimischer Top-Produkte.

Unnedingt beachten: Viktoria Fahringers Kochkurse sind ein MUSS für alle Liebhaber einer verfeinerten Regional- und Saisonküche.

www.viktoriashome.at

Fotocredits: Artdirection4U | Julian Höck

Weinhaus Auracher Löchl

Das historische Wirtshaus in der kleinsten Altstadt Österreichs, unterhalb der majestätischen Festung Kufstein, nur einen Steinwurf vom Inn entfernt, ist ein fixer Bestandteil der Kufsteiner Kulturgeschichte.

Im Laufe der letzten Jahrzehnte wurde das mehr als 600 Jahre alte Stammhaus „Auracher Löchl“ in der Römerhofgasse stetig um ein Steakhouse, einen „Gin Bar Stollen“, ein schickes Boutiquehotel mit Themenzimmern, ein modernes Café und eine Panoramabar erweitert. So hat sich das malerische, kopfsteingepflasterte Gasserl im Laufe der Zeit zu einer kleinen touristischen Meile entwickelt. Wer´s mag!

Wir konzentrieren uns in unserem Beitrag ganz auf das historische Weinhaus.

Was für ein Glück, dass es in Zeiten kulinarischer Globalisierung noch Gasthäuser wie dieses gibt – ein Hort ehrlicher Küche, die mit Sorgfalt aus dem Einfachen das Beste macht. Die dunkel getäfelten, verwinkelten Gaststuben zählen zum Schönsten, was man in Kufstein sehen kann. Die alten Tischplatten haben noch jenen seidigen Glanz, für die man sie ein paar Jahrzehnte jeden Abend scheuern muss.

Walter Henninger hat mich vor rund 15 Jahren auf dem Weg nach Südtirol mit dieser Tiroler Gasthausikone bekannt gemacht. Das Auracher Löchl gehörte zu seinen Lieblingsadressen in Tirol. Das lag zum einen an der ganz besonderen Aura dieses geschichtsträchtigen Gemäuers, aber auch an alten Küchenklassikern, die hier seit Jahrzehnten auf hohem Niveau gepflegt werden: Wachsweiches Kalbsbries, Rinderfilet „Rossini“, saure Nierchen, Kalbsleber und gebackener Kalbskopf begeistern jeden Freund von lukullischen Innereien. Herrlich! Schon beim ersten Bissen verstummen unsere Gespräche, gehen in genussvolles Schweigen über und münden in ein zufriedenes Murmeln, wenn das Besteck beiseitegelegt wird. Dazu ein Glas Grüner Veltliner zwitschern und die Welt ist (wieder) in Ordnung.

Das Auracher Löchl hat seinen Namen einer alten Kufsteiner Bürgerfamilie namens Auracher zu verdanken, die seit dem 13. Jahrhundert in Kufstein lebte und dort eine Brauerei betrieb. Der Grundstein des Hauses wurde im Jahr 1410 gelegt, als ein Stollen (das Löchl) zur Lagerung von Eis tief in den Berg getrieben wurde. 1448 wurde dann die dazugehörige Bierschenke eröffnet, die den Namen „Auracher Löchl“ trug.

www.auracher-loechl.at

Fotocredits: Auracher Löchl Kufstein

Anders auf dem Turmberg

Hoch über den Dächern der badischen Metropole mit Weitblick über Schwarzwald und Vogesen lässt es sich ganz vortrefflich schlemmen und genießen.
Lassen Sie sich von Starkoch Sören Anders in lukullische Gefilde entführen.

Spätestens seit 1888 gehört der Tumberg zu den beliebtesten Ausflugszielen Karlsruhes: Heerscharen von Kindern, zumeist mit Eltern im Gepäck, pilgern alljährlich auf den 256 Meter hohen Hügel, um nach ausgiebigen Waldspaziergängen Waldspielplatz und Waldseilpark zu erobern. Und natürlich der grandiosen Aussicht wegen. Am liebsten tun sie dies von altersher mit der damals in Betrieb genommenen, zweitältesten Standseilbahn Deutschlands. Als einzige des Landes ist sie bis heute in Betrieb. Die Bahn ist fürwahr ein origineller und komfortabler Weg, um nach hier oben zu „Anders auf dem Turmberg“ zu gelangen.


Das weithin bekannte Feinschmeckerrestaurant ist für all jene, die prophylaktisch bereits vor dem Genuss der ausgezeichneten Küche von Sören Anders Kalorien
verbrennen wollen, auch über die „Hexestäffele“ zu erreichen, jene 528 Stufen auf direktem Weg hinauf vom Stadtteil Durlach, dem Urspung der Stadt. Oben angekommen wartet die Belohnung.


Sören Anders ist kein Unbekannter in der deutschen Feinschmeckerlandschaft. Schon seit Jahren stellt er seine Kochkünste unter Beweis. Nach Stationen bei den Sterneköchen Jörg Sackmann, Helmut Thieltges und Thomas Bühner absolvierte er die renommierte Meisterschule in Heidelberg. Seit 2012 kocht der damals jüngste Sternekoch der Republik auf dem Turmberg eine erlesene Aromaküche. Anders heißt nicht nur so. Unlängst hat der umtriebige Küchenchef das einstige,
sterngekrönte Feinschmeckerrestaurant und die ehemalige Brasserie zusammengelegt und den Stern an den Nagel gehängt. „Bistronomie“ heißt das
Zauberwort – in Paris längst das Erfolgskonzept für feine Kochkultur ohne zu viel Brimborium und vor allem ohne Hemmschwelle, Häuser der Spitzen­gastronomie überhaupt mit einem Besuch zu beehren.


Hineinspaziert! Wir nehmen in elegant reduziertem Ambiente Platz an schlichten holzgemaserten Tischen, auf bequemen, grau­blauen Vitra­Stühlen und lassen
den Blick an ausgewählter Kunst entlang hinaus in die Ferne schweifen (im Sommer tun wir diese freilich von der großzügigen Terrasse aus) … bis er schließlich in der raffinierten Menükarte landet – von dem wegen seiner Fülle insbesondere im deutschen Segement ausgezeichneten Weinkeller ganz zu schweigen.

Es wäre verkürzt, einzelne Gerichte der verführerischen Karte hervorzuheben, zumal das Angebot jahreszeitlich wechselt und stets neue Leckereien darauf zu finden sind. Daher nur dies: Die Gourmetküche von Sören Anders und seiner ebenso motivierten wie einfalls­reichen Equipe zeichnet sich durch Bodenständigkeit im allerbesten Sinne aus: regionale Produkte, jahreszeitlich zubereitet, verfeinert mit eigenen, raffinierten
Gewürzmischungen die ihresgleichen suchen. Kleine Exkursionen und große Reisen in die weite Welt des Geschmacks vereinen sich hier ganz vorzüglich. Das ist Casual Fine Dining par excellence. Chapeau!

https://www.anders-turmberg.de/

Restaurant Sissi Berlin

Die heimliche Botschaft Österreichs in Berlin

von Franz Weber

Während meiner Zeit in Berlin war das „Sissi“ mein kulinarisches Auffanglager nach Feierabend. Ein geselliger Wirt, heimelige Wohlfühlatmosphäre, ein paar Fluchtachterl „Fass 4“ von Bernhard Ott und klassische Lieblingsgerichte in Ausnahmequalität – mehr braucht kein Mensch!

Das „Sissi“ ist das kulinarische Flaggschiff der österreichischen Küche in Berlin. Im Namen der Kaiserin sorgt Wirt Martin Hartmann seit 2007 für alpenländische Ess- und Lebenskultur in Schöneberg.

Die heimeligen Gaststuben bieten den perfekten Kontrast zum bunten Treiben auf dem Nollendorfkiez. Eine bewährte Melange aus kuscheliger Wohnzimmer-Atmosphäre und lebendiger Gasthausstimmung, ein herrlich-buntes Sammelsurium aus Geschichte und Geschichten. Die alten Holzböden sind abgewetzt von den Schuhen ungezählter Gäste und dem eifrigen Gewusel des freundlichen Serviceteams. Hier herrscht eine ehrliche, anspruchsvolle Bodenständigkeit. Künstler und Kreative sitzen hier Seite an Seite mit Lenkern und Denkern, Einheimischen und Touristen, Lebenskünstlern und Paradiesvögeln. Eine zeitlos märchenhafte Welt.

Das „Sissi“ bietet österreichische Küche in einer Qualität, die selbst außerhalb der deutschen Kapitale höchst selten zu finden ist. Martin Hartmann und sein Team sorgen für außergewöhnliche Wirtshaus-Kost und konzentrieren sich hier auf das Wesentliche: Beste Grundprodukte, sorgfältige handwerkliche Zubereitung und eine kostbare Prise Erfahrung.

Aus dem Nähkästchen der Kaiserin wissen wir, dass sie zwar wenig, dafür aber sehr gut gegessen hat. Veredelte Klassiker wie der Steirische Käferbohnensalat, das Wiener Saftgulasch, das Sulmtaler Backhendl, die Vorarlberger Kässpätzle oder die Südtiroler Spinatknödel gehören zum „Sissi“ wie Schloss Schönbrunn zu Wien. Berühmt ist das Berliner Edel-Beisl auch für sein Wiener Schnitzel vom Vollmilchkalb. Saisonale Spezialitäten runden das kulinarische Erlebnis kaiserlich ab. Im Winter unschlagbar: Die Gänsefleischknödel mit Orangensaftl und Blaukraut.  

Es wäre grob fahrlässig, die phantastischen Süß- und Mehlspeisen unerwähnt zu lassen. Kaiserschmarrn mit Zwetschgenröster, die Waldviertler Mohnnudeln, die Marillenknödel und das hausgemachte Vanilleeis mit Kürbiskernöl sind jede Sünde wert. Diese weltbekannten Spezialitäten gelten in der Alpenrepublik zwar schlicht als typische Hausmannskost, doch sie bilden das kulinarische Fundament der Donaumonarchie. Denn schon bei Hofe hat man diese Köstlichkeiten gerne und häufig verspeist. Mit faszinierender Regelmäßigkeit wird das Sissi übrigens als bestes österreichisches Lokal in der deutschen Hauptstadt ausgezeichnet.

Die passenden Räumlichkeiten für eine private wie berufliche Audienz bietet die Belle Etage. Eine Treppe höher, über einen versteckten Aufgang, gelangt man in die geschmackvoll-hergerichteten Räumlichkeiten. Der standesgemäße Rahmen für Festlichkeiten aller Art.

Das „Sissi“ ist eine würdige Vertretung der Alpenrepublik. Wer in der Spreemetropole eine bessere österreichische Küche findet, möge sich bitte bei uns melden, oder für immer im hier einkehren.

www.sissi-berlin.de

Fotos: www.thedudeforfood.com

Alter Torkel – Huus vom Bündner Wii

Torkeln ins Glück

Es gibt sie noch, diese besonderen Orte, die sich durch ihren fast mythischen Charme im Nullkommanichts einen Platz in den Herzen derer erobern, die ihn besuchen. Der Alte Torkel am Ortsrand von Jenins inmitten des Rebenmeeres der „Bündner Herrschaft“ ist einer dieser magischen Plätze. Angekommen im Paradies, hier muss es sein!

Der Alte Torkel ist ein Graubündner Wahrzeichen. Kein Denkmal, sondern ein Ort voller Leben. Man liebt die Tradition aber umgeht souverän den Kitsch. Ein echtes Weingasthaus, beglaubigt in seiner Einmaligkeit von Einheimischen und Durchreisenden, von Weinliebhabern und Feinschmeckern, von Künstlern und Denkern. Zu grandiosen Weinen und kulinarischen Leckereien wird hier eine gehörige Portion Gastfreundschaft serviert. Alle anderen Gründe für den Erfolg dieser Jeninser Ikone liegen irgendwo im Atmosphärischen.

Der Alte Torkel ist eine zeitgeistfreie Stube im scheinbaren Originalzustand. Urig, gemütlich und authentisch. Der moderne Anbau, der in seiner reduzierten Formensprache einen angenehmen Kontrast zum renovierten Altbestand bildet, bietet den idealen Rahmen für hochkarätige Weinproben und genussreiche Festivitäten. Im Sommer wird natürlich auf der großzügigen Terrasse eingeschenkt. Umrahmt von einem Meer aus Rebgärten und einer majestätischen Bergkulisse bietet dieses einzigartige Panorama Breitwandkino in echt! Umsorgt vom aufmerksamen aber nicht aufdringlichen Torkel-Team fühlt man sich hier wie ein Fürst auf Sommerfrische. Ein Ort, an dem uns schnuppe ist, dass alle Welt Sonnenuntergänge kitschig findet. Das ist „Nichtstun unter Idealbedingungen!“.

Seit 2020 führen Julia und Oliver Friedrich die renommierte Wein-Beiz am Ortseingang von Jenins. Sie  haben aus dem traditionsreichen Haus eine Art Nobel-Gutsausschank der Graubündner Spitzenweingüter etabliert, der sich in Lichtgeschwindigkeit zu einem legeren Place-to-be für Weinschmecker gebeamt hat. Obwohl sich derzeit viele lässige Weinrestaurants etablieren, spielt der Alte Torkel der Friedrichs in einer ganz eigenen Liga.

Das kommt nicht von ungefähr. Wie eine erstklassige Weinkarte liest sich nämlich die Biografie des gebürtigen Breisgauers. Oliver Friedrich absolvierte seine Ausbildung im renommierten Hotel Bareiss in Baiersbronn und arbeitete anschließend mit Sommelier-Legende Jürgen Fendt im hauseigenen Gourmetrestaurant. Den Ruf der Schweiz folgte er als Restaurantleiter ins Mesa nach Zürich, bevor er 2009 als Weinschenk im berühmten Schloss Schauenstein anheuerte. Hier im legendären Genusstempel von Drei-Sterne-Koch Andreas Caminada entwickelte er auch seine Liebe zu Graubündner Weinen und wurde für seine bedeutende Auswahl heimischer Gewächse und einer besonderen Jahrgangstiefe vom Gault Millau zum „Sommelier des Jahres 2013“ gekürt.

Graubünden, diese Gegend der großen Weine und der ganz großen Weinpersönlichkeiten dient dem sympathischen Wirt als ultimativer Spielplatz seiner vinophilen Leidenschaft. Rund 70 Winzern und 800 Positionen verschafft er hier eine standesgemäße Bühne. Allesamt aus Graubünden. Dafür erntete er schnell Begeisterung. Bereits in seinem ersten Torkel-Jahr wurde er als Newcomer mit dem Vinum „Swiss Wine List Award 2020“ ausgezeichnet.

Ihre Leidenschaft für edle Tropfen teilen die Friedrichs übrigens auch auf ihrem eigenen Wein-Blog www.kellergefluester.ch

Im Alten Torkel genießt man neben dem grandiosen Panorama auch den kulinarischen Weitblick von Küchenchef David Esser, der regionale Produkte mit einer kreativen Jahreszeitenküche ohne viel Schnickschnack kombiniert. Der 28-jährige, berufliche Weggefährte von Oliver Friedrich verdiente sich zuvor unter anderem als Souschef in der Schweizer Hotellegende Park Hotel Vitznau seine Meriten. Esser kreiert aus frischen Zutaten – bevorzugt aus dem Garten und von heimischen Bauern – und einer entscheidenden Prise Kreativität Genusserlebnisse der besonderen Art und folgt stilsicher Friedrichs Konzept: Der Patron wählt die Offenweine aus, Esser entwickelt dazu die passenden Gerichte. Nicht umgekehrt. Ein Steckenpferd des Küchenchefs sind die Bio-Rindfleischspezialitäten vom Luzerner Ueli-Hof: Tomahawk, Clubsteak, T-Bone und Porterhouse machen den Torkel auch zur Pilgerstätte für Fleischliebhaber.

Natürlich finden nicht nur die edelsten Tropfen in den Torkel-Ausschank. Auch Wanderer und Durchreisende, die hier Rast machen, kommen auf ihre Kosten. Dazu passen heimische Herzhaftigkeiten wie Bündner Fleisch, Jeninser Alpkäse und Salsiz vom Hirschfleisch – mehr braucht man oftmals nicht zum Glücklichsein.

Die Friedrichs haben hier in Jenins einen Wohlfühlkosmos für Weinfreaks und ein Gesamtkunstwerk des guten Geschmacks geschaffen.

www.alter-torkel.ch

Der Dorfwirt Unterammergau

Der Dorfwirt in Unterammergau ist ein Aushängeschild zeitgemäßer Gasthauskultur. Brigitte und Thomas Zwink möchten hier Traditionen und bayerische Gastfreundschaft modern interpretieren und mit genussreichem Lebensstil verbinden. Das historische Anwesen aus dem Jahr 1836 bietet hierzu ein einzigartiges Ambiente.

Ein Ort wird stets auch bestimmt durch die Menschen, die ihn leben und lieben. Brigitte und Thomas Zwink füllen diese verdienstvolle Futterstelle für Feinschmecker mit Charme und verleihen ihr dadurch eine ganz besondere Liebenswürdigkeit. Das geschmackvolle Ambiente der historisch gewachsenen, aber keineswegs altbackenen Gaststuben vermittelt zeitlose Geborgenheit und erfreut mit erfrischend-fröhlichen Accessoires. Im Sommer lockt die schattige Gartenwirtschaft zum genussreichen Schlemmen ins Freie.    

Die Zwinks darf man getrost als eine der kulinarischen Wegbereiter am bayerischen Alpenrand bezeichnen. Seit vielen Jahren sorgen sie mit Sinn für die guten alten Werte und Geist für neue, frische Ideen, für einen zeitgemäßen gastronomischen Pulsschlag. Der Hausherr hat die heimische Gasthausküche neu definiert. Er versteht es, regionale und saisonale Gerichte so zu verfeinern, dass es allen auffällt und jedem schmeckt. Ergänzt um kleine Ausflüge in die gehobene Küche ist der Dorfwirt eine Bastion feinster Regionalküche. Diese Liebe zur kulinarischen Wertarbeit bescherte ihm in den letzten Jahren unzählige Auszeichnungen.

Thomas Zwink knöpft sich regionale Spezialitäten vor, interpretiert Altbewährtes neu und überrascht mit leckersten Kreationen. Er verfeinert Gerichte, indem er beste Grundprodukte in handwerklicher Perfektion mit saisonalen Geschmacksnuancen auf zeitgemäße Art vereint. Die Dorfwirt-Küche ist unprätentiös und unkompliziert – und dadurch sehr entspannt zu genießen. Manchmal soll es einfach nur gut schmecken. Und gibt es wirklich Besseres, als handfeste, bodenständige Gerichte, die mit liebevoller Sorgfalt meisterlich zubereitet sind?

Eine Speisekarte gibt es nicht. Wer im Dorfwirt einkehrt, begibt sich vertrauensvoll in die Hände der sympathischen Gastgeber. Der Lardo (ein besonders fetter und dadurch sehr geschmacksintensiver Speck) von den hauseigenen Wollschweinen mit ofenfrischem Brot als Einstieg ist bereits ein wahrer Festschmaus. Auch sonst krönen die wechselnden Schweinereien aus Zwinks benachbartem Stall die abwechslungsreiche Menüfolge. Mein persönliches Highlight ist das Surf ´n´Turf mit Zander und hausgemachter Blutwurst. Herrlich auch der Saukopf mit Pfifferlingen, Melone und Sesam. Nicht zu vergessen die besten Innereien-Gerichte weit und breit.

Steif und hüstel-hüstel geht es im Dorfwirt nicht zu. Brigitte Zwink pflegt die persönliche Gastfreundschaft nicht nur als professionelle Routine, sondern als Herzensangelegenheit. Sie umsorgt ihre Gäste mit viel Gespür und Kompetenz und hat ein wachsames Auge für deren Bedürfnisse. Ein Beispiel für die frischen Ideen der Zwinks ist beispielsweise die begehbare Weinkarte. Großzügig arrangiert und mit ihren Preisen versehen stehen die edlen Gewächse im Gastraum Spalier.

Brigitte und Thomas Zwink haben mit Mut und Konsequenz ihren Traum realisiert. Hier in Unterammergau schließen sich bayerische Bodenständigkeit, anspruchsvolle Regionalküche und unverfälschte Gastfreundschaft zur gastronomischen Dreifaltigkeit zusammen. Genau diese Entspanntheit auf höchstem Niveau macht den Erfolg des Dorfwirts aus. Und uns vollends zu Stubenhockern …

www.gasthaus-dorfwirt.com

Ritterhof zur Rose

In Zeiten von grassierenden Pandemien, brodelnden Krisenherden, schwindelnden Aktienkursen und instabilen Finanzmärkten sehnen sich die Menschen nach einem kuscheligen Gegenwurf zur Globalisierung, nach Wärme und Herzlichkeit. „Wohlfühlen“ lautet die Devise. Gut geführte Traditionshäuser erleben aktuell eine ungeahnte Renaissance. Ein Paradebeispiel dafür ist der Ritterhof zur Rose im pfälzischen Burrweiler.

Umzingelt von einem Meer aus Reben liegt am Ortseingang von Burrweiler der traditionsreiche, vor einigen Jahren geschmackvoll sanierte Ritterhof zur Rose. In den heimeligen Gaststuben wurden die historischen Elemente liebevoll, aber schnörkellos in die Moderne transportiert. Der Sommergarten mit seinem Panoramablick über die Rheinebene zählt zweifelsfrei zu den schönsten Freiluftadressen an der Deutschen Weinstraße.

Erstklassige Grundprodukte, die meist aus nachhaltiger Land- und Viehwirtschaft und bevorzugt aus der Pfalz stammen, beste Zutaten und sorgfältige handwerkliche Fertigung sind die Basis von Florian Winters Arbeit. Was aus der Ritterhof-Küche serviert wird, ist die Kombination regionaler Produkte mit einer kreativen Jahreszeitenküche ohne viel Schnickschnack. Alles macht Sinn, alles ist herrlich unprätentiös, aber voller Geschmack. Effekthascherei hat hier keinen Platz. So muss eine ambitionierte Landküche von heute schmecken!

Zu den Klassikern Winters gehören neben seinem berühmten, hausgemachten Saumagen feinste Spezialitäten von Odinstaler Charolais-Rindern, die fast ganzjährig auf den Wildkräuterwiesen des gleichnamigen Weingutes hoch über Wachenheim weiden, Zweierlei vom Donnersberger Bauernhahn in Rieslingjus gegart, der Bäckerofen mit rosa gebratenem Rücken und Schmorstück – traditionell in der Tonterrine serviert – bis hin zum legendären Gänsebraten aus Pfälzer Freilandhaltung.

Es ist wirklich erstaunlich, wie treffsicher der Hausherr zwischen klassischer, traditioneller Zubereitung und andererseits raffinierten, oft verblüffend modernen Kreationen hin und her wechselt. Noch dazu schafft er das Kunststück, konsequent den Grundgeschmack der Zutaten zu unterstreichen und weiß wie kaum ein anderer, welche Produkte zu welcher Zeit zu Glanzleistungen auflaufen.

Im Ritterhof verfügt man auch über ein selten gewordenes Fachverständnis für Käse. Neben dem heimischen Erdesbacher Ziegenkäse und Spielberger Rohmilchkäsen aus dem Münstertal werden immer wieder persönliche Entdeckungen der Wirtsleute angeboten. Als hochklassige Heimatpflege darf man getrost die Rostigen Ritter mit Vanillesauce und Himbeersorbet bezeichnen.

Bernhard Holzer ist für den exquisiten Keller des Ritterhofs zuständig. Wein ist ein Lebensgefühl und eine Profession für den gelernten Hotelfachmann und Sommelier. Stets beweist der charismatische Österreicher den richtigen Riecher. Neben ausgezeichneten Gewächsen aus der Pfalz, aus Baden, Österreich und dem benachbarten Frankreich ist besonders die einzigartige Auswahl an tiefgründigen und gereiften Weinen hervorzuheben. Die Jury des „German Wine List Awards“ kürte die Weinkarte begeistert zu den besten der Republik. Der Service unter Karin Winter, einer gebürtigen Winzertochter vom Kaiserstuhl, und Holzer führt die handwerkliche Meisterschaft in puncto Gastfreundschaft auf gewohnt hohem Niveau fort. Zeitlose Werte im Dienste eines gemeinsamen Wunsches: Den Ritterhof-Gästen besonders schöne Stunden, Aufmerksamkeit und Geborgenheit zu schenken.

Von Krise keine Spur mehr!

www.ritterhofzurrose.de

Seensucht TEGERNSEE

Eine Liebeserklärung von Franz Weber

Der Tegernsee im oberbayerischen Bergland zieht erholungssuchende Urlaubsgäste, verwöhnte Feinschmecker und Wellness-Enthusiasten magisch an. Über keinem See in Deutschland funkeln mehr Michelin-Sterne und auch Freunde bayerischer Gemütlichkeit finden hier ihr kulinarisches Eldorado. Wir zeigen Ihnen, wo Genießer an Land gehen und entführen Sie an St(r)andorte zum Relaxen.

Den schönsten Blick auf den Tegernsee erhascht man gleich im Norden, von München kommend, direkt beim ehemaligen klösterlichen Gut Kaltenbrunn auf einer Anhöhe über Gmund. Eingebettet in die oberbayerische Bilderbuchlandschaft, umrahmt von saftigen Wiesen und einer einmaligen Bergkulisse, liegt einem der See zu Füßen. Smaragdgrün glitzert das Wasser, Schilf raschelt leise im Hintergrund und bunte Segelboote gleiten lautlos dahin. Mächtige, alte Poller ragen wie Bleistiftspitzen aus dem See und barocke Kirchtürme streicheln stolz den weiß-blauen Himmel. Angekommen im Paradies. Hier muss es sein.

Gut Kaltenbrunn ist einer der Glanzpunkte im kulinarischen Portfolio des Tegernsees. Der Münchner Feinkostkönig Michael Käfer hat in das weitläufige, historische Anwesen ein ausgezeichnetes Gasthaus mit original bayerischem Zungenschlag, einen urigen Panoramabiergarten und eine exklusive Eventlocation integriert und hier unter allen Gesichtspunkten Außergewöhnliches geschaffen. Es erwarten Sie herrliche Traditionsspeisen wie Kalbstafelspitz, Zwiebelrostbraten und Wiener Schnitzel, verfeinert mit Produkten aus dem heimischen Gutsgarten sowie raffinierte Gerichte, bei denen die Klarheit und Güte des Produkts im Vordergrund steht. Genießen Sie das wunderbare Ambiente, das von bäuerlicher Einfachheit, eine Melange aus schlichter Eleganz und Bodenständigkeit mit viel Liebe zum Detail ist. Naturbelassenes Holz prägt die Gasträume, aus denen der Blick durch bodentiefe Fenster auf ein atemberaubendes Panorama fällt.

Wer nicht im Bräustüberl war, war nicht am Tegernsee. Diese bayerische Institution sollte auf jedem „Hier-geh-ich-auf-jeden-Fall-hin“-Zettel stehen. In der Kulisse des ehemaligen Benediktinerklosters schmeckt nicht nur das herzogliche Tegernseer Bier am besten, auch die Küche interpretiert die bayerische Lebensart at it´s best und das alles zu fairen Preisen. Beste Stimmung und urige Gemütlichkeit gibt es gratis dazu.

Klein und fein, in einer Lage, die es so nur einmal gibt. Hoch über der Egerner Bucht schmiegt sich der Leeberghof an den Hang. Hinter den historischen Mauern des Anwesens verbirgt sich ein geschmackvoll renoviertes, persönlich geführtes Hotel mit Restaurant. Ein Logenplatz!

Direkt an der Egerner Bucht residiert das imposante Seehotel Überfahrt. Das Fünf-Sterne-Superior-Luxusresort der Althoff-Gruppe erfüllt höchste Ansprüche. Auch auf kulinarischer Linie darf hier Großartiges erwartet werden. Im Restaurant Egerner Bucht begeistert Küchenchef Walter Leufen mit feinster Alpenkuliarik, „The Italien Job“ erledigt das Il Barcaiolo mit vorzüglicher italienischer Küche und den dreifach geschmückten Sternenhimmel erlebt man im Restaurant Überfahrt. Unter Leitung von Küchenchef Christian Jürgens lassen sich hier die höchsten Gipfel der Genüsse erklimmen. Neue Dimensionen des Wohlfühlens bietet die 3.000 qm große Wellnessoase mit Europas erstem ALL SUITE SPA.

Unterhalb des Wallbergs, umgeben von einer einzigartigen Bergkulisse und dem hauseigenen Park, präsentiert das Luxushotel Egerner Höfe Tegernseer Hotelkultur vom Feinsten. Familie Ehrmann hat hier nach umfangreichen Renovierungen und Zubauten ein nobel-alpenländisches Refugium für Erholungssuchende, Genießer und Feinschmecker geschaffen. Ein vielfältiger Wohlfühlkosmos breitet sich unter den Dächern der Höfe aus: behagliche und luxuriöse Zimmer und Suiten, eine exklusive Wellnesslandschaft und insgesamt drei Restaurants verwöhnen die anspruchsvollen Gäste, darunter das sternegekrönte „Dichter“ von Thomas Kellermann.

Direkt oberhalb der Uferstraße, in der berühmten Seestraße, kocht Franz-Josef Maier in seinen Kirschnerstuben auf höchstem Niveau. Wer einmal das wachsweiche Kalbsbries auf Erbsenpüree genießen durfte, weiß, dass hier erlesene Qualität und beste Handwerkskunst auf den Teller kommen.

Herrlich unkompliziert geht es in der Weinstube von Markus Greger im Herzen Rottachs zu. Nicht nur als Pfälzer fühlt man sich in den historischen Stuben mit alten Holzbalken, Butzenscheiben und einer vielfältigen Weinauswahl im offenen Ausschank besonders wohl. Die Küche präsentiert jahreszeitliche Kreationen ohne viel Schnickschnack. Am späten Abend wandelt sich die urige Weinstube zu einem weinseligen Hotspot für Nachtschwärmer.

Der Tegernseer Unternehmer Korbinian Kohler hat aus dem traditionsreichen Gasthof Zur Weissach ein zeitgemäßes Erholungsresort geschaffen, das gekonnt den Spagat zwischen Tradition und Moderne schafft. Die gelungene Mischung aus Eleganz, Komfort und bayerischem Countryclub-Feeling zieht sich wie ein roter Faden durch das großzügige, geschmackvoll renovierte Anwesen und vereint die Vielfalt eines Grandhotels mit der Privatsphäre eines Boutiquehotels.

Mai liabba! Mit dem Fischereibistro am Aquadom in Bad Wiessee hat die sympathische Gang um die Tegernseer Kultfischer Christoph, Simpert und Thomas einen „Place-to-be“ für Fischliebhaber geschaffen. Am Gute-Laune-Strand geht´s unverkrampft und lässig zu. Die Küche kann aus dem Vollen schöpfen und veredelt direkt aus dem Fischernetz Saiblinge, Renken und Seeforellen zu zeitgemäßen kulinarischen Kreationen.

Ein Landhotel wie aus dem Bilderbuch. Nur einen Steinwurf vom Ufer des Tegernsees entfernt, erwartet den verzückten Gast ein von Simone und Viktor sehr persönlich und sehr individuell geführtes Hideaway voller Lebensfreude: Das Landhaus am Stein.

600 Meter über dem Alltag liegt das Freihaus Brenner. Das Freihaus strahlt etwas Nostalgisch-trautes und gleichzeitig Edles aus. In den holzvertäfelten Stuben und auf der weitläufigen Panoramaterrasse lässt die Wirtsfamilie Jäger eine verfeinerte Regional- und Sasionküche auftischen.

Am Eingang des Tegernseer Tals, in Gmund-Dürnbach, steht im historischen Gasthaus-Juwel Jennerwein mein Bruder Schorsch am Herd. Wie ich ein waschechter Pfälzer mit bayerischen Wurzeln. Im Mittelpunkt seiner modernen, aber nicht modischen Küche stehen frische und saisonale Spezialitäten aus Bayern, Österreich und Südtirol.

www.tegernsee.com

Bildnachweis: Von den genannten Betrieben, der Tegernseer Tal Tourismus und privat

Meatery Stuttgart

Fleischeslust hat einen Namen. Und einen wohlklingenden noch dazu: Meatery. Diese Wortschöpfung aus »meat«, »eat« und »meet« deutet es schon an: Dieses Restaurant ist eine karnivore Pilgerstätte. Seit bald zwei Jahren ist die Meatery Stuttgarts erste Anlaufstelle für anspruchsvolle Fleischgelüste. Eröffnet im Spätsommer 2013 und schon kurze Zeit später unverzichtbar für die kulinarische Kesselwelt geworden, steht die Meatery für ungezwungene,
lockere Stimmung in geschmackvollen Ambiente, das die Hauptrolle ganz und gar selbstlos seinen tierischen Hauptdarstellern überlässt.

Die Akteure sind vornehmlich Rinder, das wird schon beim Betreten des zweistöckigen Steak-Tempels offenkundig: Hinter Glas hängen die Rinderhälften gut gekühlt in der Reifekammer, verarbeitet werden in der High-End-Küche unter den wachsamen Augen von Küchendirektor Hendrik Maas nur die Sahnestücke der Rinderzucht: US Beef, argentinische Zucht und Europäisches Weiderind, ergänzt um wechselnde Aktionen wie spezielle Wagyu-Menüs oder Dry-Aged-Köstlichkeiten.


Neben der Fleischbeschau: Eine Galerie an edlen Steakmessern, dazu viel lockeres Grün im Design – Gregor Gerlachs Stuttgarter Niederlassung des Konzepts aus Hamburg ist kein schnödes Steakhaus, es ist das Beste, was einem Fleisch-Aficionado passieren kann. Unver-
zichtbar zur Vorspeise ist das Tatar-Dreierlei von Rind, Lachs und Kalb, herrlich auch das Robespierre, rohe Rindfleischscheiben auf einem heißen Teller.
Wenn man dann mit einiger Schwierigkeit eines der Prachtstücke gewählt (klassisches Rib Eye oder gleich das Porterhouse vom US Beef mit 900 Gramm, ein epochales Denkmal an den Fleischgenuss) hat, kann die Vorstellung beginnen.

Und obwohl sie nur die Nebenrolle spielen, erweisen sich auch die Beilagen (geschmorter
Fenchel, Süßkartoffelpüree oder sensationelle hausgemachte Kartoffelchips) als preisverdächtig. Kein Wein aus der umfangreichen Karte zur Haupt-speise? Kleiner Insider-Tipp: Nach der Craft-Beer-Karte fragen und sich ein schönes Bier zum Steak empfehlen lassen. So und nicht anders geht Steak!


www.stuttgart.meatery.de

Restaurant L.A. Jordan

Emotionalität für Körper und Geist

In Deidesheim wurde und wird Weingeschichte geschrieben. Ein Restaurant, das den Namen des archetypischen Pfälzer Weinkönigs trägt, hat da natürlich einen ganz besonderen Anspruch. Das war den führenden Kräften des Hotels Ketschauer Hof klar, als sie ihr Restaurant Freudstück Anfang 2015 in L.A. Jordan umbenannten – Ludwig Andreas Jordan also, wenn man den Namen ausschreibt, quasiheiliger Gründer des Weinguts Geheimer Rat Dr. von Bassermann-Jordan. Das befindet sich gleich nebenan, blickt sozusagen mit Argusaugen direkt auf das Geschehen.

Tradition verpflichtet. Einher mit dieser Umbenennung und bewussten Besinnung auf den Rebenbefohlenen Deidesheims war eine aufwändige und mit viel Zeit geplante Umgestaltung des Retaurants, die Hoteldirektor Sebastian Steuber augenzwinkernd und tiefstapelnd mit einem „Facelifting“ umschreibt. Und die Operation, sie ist geglückt: Modernität und Wohlfühlatmosphäre waren das hehre Ziel, das es zu erreichen galt. Beides gelang, mittlerweile speist es sich in der geschichtsträchtigen Umgebung doch tatsächlich noch angenehmer, noch ungezwungener.

Dafür waren und sind natürlich auch Gastgeber/Sommelier Sascha Schömel und Küchenchef Daniel Schimkowitsch verantwortlich. Sie haben dafür gesorgt, dass das L.A. Jordan einen Michelin-Stern erhielt, dieselbe Publikation – und das ist bei diesem Namen natürlich besonders wichtig – hebt die exzellente Weinkarte nebst Beratung hervor. Wo Andreas Jordan vor über 200 Jahren des Qualitätsweinbaus in der Pfalz begründete, navigiert Schömel heute als erfahrener Kapitän mit Expertise und Freude durch die umfangreiche Weinkarte und sorgt stets für den richtigen Tropfen zu der sensationellen Küche – auch, aber natürlich nicht nur mit Bassermann-Jordan-Gewächsen. Die schmeckten übrigens schon dem guten Goethe.

Kreativ und handwerklich perfekt geben sich die Gerichte, im Augenwinkel ist da vielleicht schon der zweite Stern am Ketschauer Firmament in Sicht. Bis es soweit ist, munden das in zwei Gängen servierte Wagyu-Rind ebenso wie das Kaninchen mit Aal, Stabmuschel und Hüttenkäse oder die Meerbarbe an Avocado, schwarzem Rettich und Curryfond. Bemerkenswert: Im Personal sucht man vergebens nach schwarzen Röcken oder Anzügen. Designerjeans, elegante und moderne Hemden bestimmen das Bild, das deswegen keinen Deut weniger elegant oder kompetent wirkt. Wir schreiben eben 2016, oder etwa nicht?

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