Weingut Sterneisen

Viele Winzer, die heutzutage den Begriff des „Garagenwinzers“ überstrapazieren, arbeiten längst in Betrieben von ordentlicher Größe – oder haben überhaupt noch nie in einer Garage gewerkelt. Claudia Frank und Hagen Dorn vom jungen Weingut Sterneisen können darüber nur lächeln. Ihr erster Jahrgang wurde tatsächlich in einer Garage abgefüllt und vollendet – im Remstal bei Stuttgart, unweit der Weingüter Jürgen Ellwanger und Gold. Dorthin, wo erstere längst sind und zweitere durchaus bald sein könnten, will das Weingut Sterneisen auch hin. Frank und Dorn haben kühne Pläne und noch größere Träume, deren erster und wichtigster sich mit der Gründung des eigenen Guts bereits erfüllt hat. Inzwischen ist auch der Keller fertig, der zweite Jahrgang reift dort gerade vor sich hin. Die beiden stehen noch am Anfang – und haben doch schon so manches erreicht.

Dass es die beiden unaufgeregten Winzer-Neulinge überhaupt in die Welt der Reben verschlagen hat, können man durchaus als Vorhersehung bezeichnen. Schon Claudia Franks Großeltern waren Winzer, bewirtschafteten damals unter anderem eine kleine Riesling-Lage. Ihr Name: Sterneisen. Entsprechend wichtig ist ebenjene Weinsorte auch für die Jungwinzer. Ihr Riesling „Herkunft“ überzeugt schon jetzt mit wunderbarem Säure/Frucht-Spiel, hat eine tolle Nase und eigenen Charakter. Da schmeckt man nicht nur die guten Böden und das ideale Weinklima des Remstals heraus; sondern vor allem die Leidenschaft des Winzerpaares. Die begann sehr früh: Claudia Frank, die sich selbst als „Weinbauern-Gewächs“ bezeichnet, ist in den Weinbergen unterwegs, seit sie laufen kann, und auch  Hagen Dorns Eltern waren im Weinbau tätig. Addiert man ihr Faible für heimische Produkte, regionale Verwurzelung und Naturverbundenheit dazu, kann man nur zu einem Schluss kommen: Es war klar, dass die beiden irgendwann hier landen würden.

In den nächsten Jahren will sich das Weingut Sterneisen etablieren, eine solide Basis mit heimischen Weinen schaffen – und dabei immer äußerst offen für Experimente sein, wie die beiden betonen. Im Auge habe man französische oder Südtiroler Sorten, Grenzen wird es da so schnell keine geben. Auch was die Anbaufläche betrifft: Der erste Jahrgang entstand aus einem halben Hektar, bei Jahrgang zwei sind wir schon beim Dreifachen angekommen. Tendenz: klar steigend. Noch lassen die beiden ihr Weingut nebenher laufen. Weil die Weine aber schon jetzt mehr als gut ankommen und weil auch hinter ihrem Lemberger mehr steckt als üblich, ist anzunehmen, dass sich das in naher Zukunft ändern wird.

www.weingut-sterneisen.de

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